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Nachruf zu Bica! Bicas Geschichte rührt zu Tränen...

Nachruf zu Bicas: komm gut über die Regenbogenbrücke, kleiner Mann! Wir möchten uns von Herzen bedanken bei Bicas’ Familie, die ihn im stolzen Alter von 15 Jahren adoptiert hat, ihn mit so viel Liebe, Geborgenheit und Geduld empfangen hat, dass uns fast das Herz vor Freude für den alten Rüden platzt, und die ihn bis zuletzt begleitet hat. Bicas wird es euch auf ewig danken!
Vom ungewollten, depressiven Hund aus dem staatlichen Tierheim zum geliebten Familienmitglied - das ist Bicas’ Geschichte! (PS: Das letzte Foto zeigt ihn im staatlichen Tierheim!)
“Hallo zusammen" Ich heisse Bicas. Mein zweites Leben hat im hohen Alter von fast 16 Jahren und mit viel herumreisen angefangen.
Im Juli 2022 bin ich von Portugal mit einem Transporter nach Köln gereist. Dort in meiner Pflegestelle dachte ich ja schon, dass ich so Glück hatte, an diesem Ort leben zu dürfen! Da wusste ich aber noch nicht, dass meine neue Familie in der Schweiz schon sehnsüchtig auf mich gewartet hat. Sie mussten noch einiges organisieren, damit ich in aller Ruhe in meinem letzten zu Hause ankommen konnte.

Nach zwei Wochen hat mich eine wahnsinns nette Dame vom Tiertaxi Dienst abgeholt und wir machten uns gemeinsam auf den Weg an die Schweizer Grenze. Auf der fast 10 stündigen Autofahrt ist die liebe Dame zwar mehrmals mit mir raus. Dennoch bin ich total verschissen und verpinkelt in Thayngen angekommen.Trotz meinem stinkenden Zustand, hob mich plötzlich eine fremde Frau aus dem Auto, lief mit mir umher und hat die ganze Zeit mit mir geredet - meine neue Mama.

In meinem neuen Zuhause angekommen, durfte ich zuerst im Garten ein bisschen ankommen und herumschnüffeln. Meine neuen Eltern liefen mit mir herum und erkundigten alles mit mir.

Da kamen plötzlich zwei ganz hübsche Dackel-Mix Omis auf mich zu, Tekki und Dolce. Unser Kennenlernen lief reibungslos ab. Wir haben uns von Anfang an ohne Probleme verstanden und dies blieb auch bis zum Schluss so.

Tekki fand ich schon immer lustiger als Dolce. Tekki hüpfte durchs Leben, da sie nur drei Beine hatte. Ihr lief ich am liebsten nach. Wir haben viel zusammen geschlafen und gekuschelt. Leider konnte ich aber nur vier Monate mit Tekki verbringen. Sie musste mit 15 Jahren eingeschläfert werden, weil sie schon seit 4 Jahren mit ihren Nieren zu kämpfen hatte. Ich habe meine Schlafpartnerin sehr vermisst.
Jetzt war unsere Familie nur noch zu viert.

Mit Dolce war alles ruhig, ich hatte mich gut eingelebt. Ich merkte langsam, dass ich mich streicheln lassen konnte und das auch einfordern durfte. Ich erkannte, welcher Schrank in der Küche die Hundesachen beinhalten. Ich verfolgte gerne Mama und Papa und freute mich wahnsinnig wenn sie nach Hause kammen. An Weihnachten bekam ich sogar einen eigenen Adventskalender. Ich lebte langsam dieses Hundeleben, von dem ich immer geträumt hatte.

Leider war im Hintergrund aber schon immer etwas los….
Als ich im Juli in mein neues Zuhause kam, hatten wir gleich einen Termin bei meiner neuen Tierärztin. Dort wurde Arthrose und Demenz im Anfangsstadium festgestellt. Eine Zahnreinigung wurde auch gleich noch gemacht. Pooaah musste ich viele Medikamente nehmen. Mama und Papa brauchten lange, bis sie die Medikamenten-Routine von mir und Dolce auswendig konnten. Dolce war nämlich nur einige Monate jünger als ich und hatte ihre ganz eigene Krankheitsgeschichte.

Monat für Monat wurde alles irgendwie schwieriger. Zum Glück bekam ich jeden Monat eine Spritze für die Arthrose, die half gut in den ersten Monaten. Aber Mama und Papa mussten mir immer öfter helfen. Ich verfing mich immer öfters irgendwo im Haus, wusste nicht wie ich aus einem Zimmer, oder sogar aus Ecken wieder heraus kam. Schnell bekam ich dann Windeln, weil ich gern wild herumpinkelte. Meine Mama konnte es nicht lassen und hat mir die allerschönsten waschbaren Windeln gekauft. Mit Quietscheentchen, Militärmuster, Blumen, Dinosaurier, usw. So sah ich trotzdem immer stylisch aus 😉
Als die Monate vergingen, wurde ich immer verwirrter. Mama und Papa erkannte ich zum Glück immer noch. Dolce und ich sind irgendwie ein bisschen enger miteinander geworden. Zum Glück war sie geduldig und ich konnte mich immer an ihr orientieren.
Mittlerweile mussten Mama und Papa mir immer beim Essen helfen. Es war ein langer Prozess, da ich nie still stehen konnte und so immer den Futternapf nicht fand.

Weitere Monate vergingen und wir alle waren ein eingespieltes Team. Ich war zwar verwirrt, aber immer zufrieden. Leider wirkt die Arthrose Spritze aber nicht mehr richtig… Mein Körper wurde immer schwächer. Auch auf den Teppichen, die Mama und Papa verteilt hatten, rutschte ich ständig aus. Am Morgen, wenn ich aufwachte, war ich nicht so sicher, wer vor mir stand und brauchte immer länger, um zu erkennen, wer da war. Auf Essen hatte ich auch immer weniger Lust. Ich hatte immer wieder einige Tage so Downs und man hat dann immer gut auf mich geschaut. Aber dieses Mal erholte ich mich nicht mehr. Dann, nach mehr als einer Woche, stand plötzlich unsere Tierärztin in unserem Haus…

Eine Woche vor meinem 17ten Geburtstag durfte ich in aller Ruhe auf dem Sofa in meinem schönen Zuhause einschlafen.
Die letzten 15 Monate von meinem Leben durfte ich an einem Ort verbringen, wo Zeit und Geld keine Rolle spielten. Ich wurde mit Liebe überhäuft und durfte noch einige Ausflüge erleben und viele tolle Menschen kennenlernen.
Danke TiNo, habt ihr mir dies ermöglicht.
Euer Bica"