HAPPY END

Django

Ich sah Simon schon Anfang 2020 auf der Vermittlungsseite. Erst war er gar nicht so mein Typ, aber dann habe ich mich in Simon verliebt und dachte, das könnte ganz gut passen. Im August habe ich mich entschlossen, ihm ein neues Zuhause zu bieten.

Er wurde als ruhig beschrieben, der bei Menschen eher unsicher ist, intensives Streicheln oder gar hochheben nicht so mag und deswegen hundeerfahrene Menschen bräuchte. Ein souveräner Ersthund wäre toll. Und ich habe ja sogar zwei davon.

Auf dem Video der Vermittlung sah man, wie viele Hunde um ihn herumwuselten und bellten. Simon stand mit einem leeren Gesichtsausdruck, ein wenig unbeholfen, frustriert und gestresst mittendrin. „Wer holt mich hier raus?“... Er wirkte ziemlich deprimiert und hat sich vielleicht deswegen ein ordentliches Bäuchlein angefressen.

Am 12.09.2020 ist der kleine Mann Simon zu mir, der kleinen Spanierin Lola und Portugiesin Teddy (auch von TiNo) eingezogen. Neues Leben, neues Zuhause, neuer Name: DJANGO. Auf dem Heimweg hat er in seiner Box erstmal getobt. Klar, er wusste ja nicht, was auf ihn zukommt und nach über 24 Stunden Fahrt im Transporter war er verständlicherweise etwas durch den Wind.

Django 2

Zuhause angekommen, durfte er sich endlich erst mal in Ruhe im Garten erleichtern und das tat ihm sichtlich gut. Natürlich hat er gecheckt, dass sich hier noch andere Hunde tummeln. Meine zwei Damen und dazu noch die beiden Chihuahua-Mädels meiner Untermieterin. Sehr neugierig hat er alles unter die Lupe genommen. Bereits eine Stunde später lag er neben mir, ganz eng an mich gedrückt, auf dem Sofa und hat gedöst. Der Hund, der sich nicht sooo gerne streicheln lassen lässt, ok...

Das Kennenlernen mit meinen Mädels war kurz und schmerzlos. Dennoch war besonders Lola empört, was der Neue sich so heraus nimmt. Was, der kommt einfach auf‘s Sofa? Legt sich neben „ihre“ Mama? Ok, aber ins Schlafzimmer oder gar ins Bett, das darf er nicht. Lolas Meinung, die sie ihm klar mitgeteilt hat. Django hat es akzeptiert. Für 3 Tage. Seitdem habe ich noch weniger Platz im Bett und auf dem Sofa. Aber das ist schön.

Django hat offensichtlich seine Beschreibung auf der Vermittlungsseite nicht durchgelesen. Er zeigt sich bei (neuen) Menschen überhaupt nicht unsicher. Django gehört inzwischen zu der Sorte „aufdringlich“, aber lieb. Der kleine Mann ist ein lustiger Schelm, der ganz genau weiß, was er will und durchaus fordernd ist.

Der Potugiese hat sich in sehr kurzer Zeit ganz toll eingelebt. Was hat er sich vor Freude und Übermut, sicher auch um Stress abzubauen, auf dem Sofa, dem Boden, Teppich, Bettchen usw. gewälzt, das war so schön anzusehen. Klar waren und sind neue Eindrücke immer noch aufregend. Er bekommt genug Pausen, Zeit und Ruhe, das alles zu verarbeiten. Auch die Mission „Bürohund“ hat er in recht kurzer Zeit prima gemeistert.

Wenn man nicht wüsste, dass Django aus einem ausländischen Tierheim kommt und dort etwa zwei Jahre verbrachte, niemand würde auf die Idee kommen zu sagen, „typisch Tierheimhund“. Er ist ein sehr aufgeschlossener, neugieriger und pfiffiger Hund, zeigte bisher keinerlei Verhaltensauffälligkeiten. Sicher ist dies seinem selbstbewussten Charakter zuzuschreiben – den Terrier kann er nicht verleugnen - aber mindestens genauso sicher bin ich mir, dass er in seiner Zeit in TiNos bzw. Teresas Farm bestens betreut wurde, obwohl man sicher nur sehr, sehr wenig Zeit für jeden einzelnen Hund nehmen kann. Es sind ja so viele dort.

Deswegen ein ganz, ganz dickes Kompliment und ein herzliches Dankeschön an alle, die alles dafür tun, um den ehemals armen und bedauernswürdigen Hunden so tolle Voraussetzungen zu schaffen, so dass sie eine echte Chance haben, tolle Begleiter zu werden.